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Coole Sache

Schramberger Azubi-Speed-Dating im Bärensaal

„Und wie war’s?“ Auf der Treppe des Bärensaals treffen sich am Morgen zwei Jungs. „Ich war bei xyz, die sind cool.“ Zum fünften Mal hat die Stadt Schramberg mit Partnern das „Azubi-Speed-Dating“ organisiert, erstmals – notgedrungen – im Bärensaal.

Schramberg. 43 Firmen und Einrichtungen aus dem Schramberger Raum, aber auch von weiter her haben ihre Tische und Roll-ups aufgebaut. Sie warten auf die ersten „Dates“. Kurz vor dem Start um 9 Uhr begrüßt Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr die Vertreterinnen und Vertreter der Betriebe. Die Jugendlichen fieberten schon den Gesprächen entgegen. „Sie haben schon 750 Gespräche gebucht.“

Warten im Treppenhaus. Foto: him

Idee aus der Coronazeit

Das Speed-Dating-Format sei in der Corona-Pandemie aufgekommen, als die sonst üblichen Aus-Bildungsmessen nicht mehr möglich waren. Vor Corona hatte die Stadt die JAMS-Messen organisiert, Jobs and More Schramberg. Doch das neue Format habe sich bewährt, ist Eisenlohr überzeugt. Gemeinsam mit der „Dialogmanufaktur“ und dem HGV organisiere die städtische Wirtschaftsförderung den Tag.

Mit dabei seien aber auch die Einrichtungen Agentur für Arbeit Handwerkskammer Konstanz und die IHK. Diese könnten die Jugendlichen im Foyer des Bärensaals die Jugendlichen bei spezifischen Fragen informieren. Dass man in diesem Jahr wieder im Tal das Speed-Dating abhalte, sei der Hallenschließung in Sulgen geschuldet.

Gut vorbereitet

Das Speeddating bereiteten die Lehrkräfte der beteiligten Schulen zusammen mit den Fachleuten der Dialogmanufaktur gründlich vor, betonte Eisenlohr. Es sei das Ziel, dass die Jugendlichen später ein Praktikum oder besser noch eine Ausbildung in einem der beteiligten Betriebe beginnen.

Mirijam Nowotny, Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und Wirtschaftsförderer Ralf Heinzelmann. Foto: him

Mirijam Nowotny von der Dialogmanufaktur erläuterte den Vertreterinnen und Vertretern der Firmen nachmals die Regeln: Die Jugendlichen kämen für ein zehn-minütige Gespräch. Dann werde es eine kurze Pause von fünf Minuten geben und danach komme die nächste Runde. „Sie können aber auch selbst auf die Jugendliche zugehen und ansprechen, wenn diese unten auf ihr Date warten. Falls jemand ausfalle, könne man sich melden und bekomme vielleicht noch einen anderen Jugendlichen zum Gespräch zugeteilt.

Alle nehmen etwas mit

Punkt neun Uhr ertönt der Theatergong, die Türe zum großen Saal öffnet sich und die erste Gruppe strömt in den Saal. Auch auf der Bühne sind Tische aufgestellt. Die Stadt Schramberg hat beispielsweise dort ihren Stand.

Endlich geht es los. Foto: him

Bald hat jeder seinen Platz gefunden und die Gespräche beginnen. Meist stellen sich die Firmen und Einrichtungen kurz vor und dann sind die Jugendlichen dran. An manchen Tischen geht’s ernsthaft zu, an anderen wird gelacht. Am Ende der zehn Minuten nehmen die Jugendlichen etwas mit: Info-Broschüren, aber auch kleine Geschenke wie Kulis, Notizblöcke oder Sonnenbrillen.

Intensive Gespräche…

In jedem Fall aber eine Erfahrung: „Das ist doch toll, wenn so junge Leute schon mal die Gelegenheit haben, mit einem wichtigen Firmenvertreter zu reden“, findet Eisenlohr. Sie beobachtet die erste Runde. Anfangs habe das Landeswirtschaftsministerium die Veranstaltung finanziell gefördert.

… mal heiter …

Nun mache die Stadt es allein. Es sei ihrer Meinung nach günstiger für alle. Sie hält diese Form für nachhaltiger als die Messen. „Da ziehen die Jugendlichen nur von Stand zu Stand und sammeln Kulis ein.“ Beim Speed-Dating komme es zu „qualitativ hochwertigeren Gesprächen“.

Beim Speed-Dating kämen auch kleinere Betriebe oder Einrichtungen zur Geltung. Betriebe, die sonst nicht so erkannt würden, denn hier sind alle Stände gleichgroß, so Eisenlohr. Auch seien die Stände oft sehr teuer. „Hier nimmt man sein Roll-up, stellt es auf und setzt sich an seinen Tisch.“

… mal eher ernst

Mit den 43 Ausstellern sei man an der Obergrenze, so Eisenlohr. Sie hat beobachtet, dass sich der Radius erweitert hat: Es seien Firmen von Villingen-Schwenningen bis Horb oder Dornhan dabei.

… aber immer interessiert aneinander. Fotos: him

Ein Eis zur Belohnung

Zum Schluss hat Eisenlohr noch ein „Gutsele“ für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Sie bekommen an der Hütte auf dem Platz neben dem Rathaus noch eine Kugel Eis von der Stadt spendiert. Dort warten Auszubildende der Stadt auf die Jugendlichen mit einem Rino-Eis. Das ist bestimmt auch cool.

Noch wartet das Eis in den Kühlboxen. Foto: him



Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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